GlobexX – emersives Theater

Performance || Theater
Theater Osnabrück || 2016

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Eindrücke aus Osnabrück (Kamera: Richard Haufe-Ahmels, Leon Daniel, mit: Performer*innen von Girl to Guerilla)


von Girl to Guerilla
Performance || Theater || Video || Trailer

Performance als Martin Schlei (Videopraktikant der Globexx Art Foundation)


Die „GlobexX Art Foundation“ trat beim Spieltriebe6-Festival in Osnabrück als wohlwollender Förderer aus der Wirtschaft auf. Spielort war nicht nur die Bühne, sondern die Räume des Theaters, der Theatervorplatz und die Stadt Osnabrück. Über drei Wochen berieten und verwirrten die selbsternannten Wohltäter*innen Festival und Publikum.


Die Deutsche Bühne schreibt:

Da der Festival-Etat mit 150 000 Euro recht gering ist und die Stadt erneut über dramatische Einsparungen im Kulturbereich nachdenkt, schien es eine Art Wunder, dass die Globexx Art Foundation als Sponsor und Marketingberater einsprang – mit Geld, das laut eigenem Internetauftritt die global operierende Muttergesellschaft als Fondsmanagerin erwirtschaftet habe. Die Ökonomiefreaks halten die Eröffnungsrede des theaterfestes, gestalten eine Podiumsdiskussion („Mappin Tomorrows Societies: Der Creative Turn in Kunst und Wirtschaft“), sind in ihren schlecht sitzenden Anzügen unter den Zuschauern, bei Premierenfeiern stets großkotzig phrasologisierend, mit Fragebögen und Werbematerial präsent, sodass die örtliche Tageszeitung in ihrem Porträt der Investmentbanker schon früh Skepsis artikuliert. Aber gerade Präsentationen der Globexx-Ideen zünden als Provokationen, die von Zuschauern (oder Zuschauerdarstellern?) mit aggressiven Fragen und Buhrufen attackiert werden. Jedenfalls setzt eine befürchtete Übernahme der Osnabrücker Kultur durch zynische Fetischisten des freien Marktes Energien frei. Geradezu unmöglich ideal funktioniert diese Performance des Berliner Theaterkollektivs Girl To Guerilla. Im Festival-Finale zerlegen die Darsteller das Globexx-Infocenter, spielen mit leeren Bierdosen Golf und redigieren fauchend ins Reich der Tiere. Toll!

Jens Fischer, Deutsche Bühne 11/15